Die UN-Behindertenrechtskonvention:
2006 wurde von den Vereinten Nationen das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beschlossen. Ziel dieses Übereinkommens ist die Förderung und der Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderung. Im Mittelpunkt dabei steht der Gedanke der Inklusion, denn Teilhabe ist kein Akt der Fürsorge oder Gnade, sondern ein grundlegendes Menschenrecht.
„Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der alle Menschen mitmachen können. Niemand ist perfekt, das wissen wir. Aber in jedem Menschen stecken viele Fähigkeiten und Fertigkeiten. Diese Talente wollen wir entdecken, fördern und einfordern, denn unsere Gesellschaft will und braucht die Beiträge aller.“
Mit der UN-Behindertenrechtskonvention wurde ein wichtiges Zeichen gesetzt. Im Mittelpunkt steht nicht eine genormte Gesellschaft, der sich der Mensch anzupassen hat. Ganz im Gegenteil müssen wir uns für eine Gesellschaft einsetzen, die es jedem ermöglicht, dabei zu sein und mitzumachen.
Die Inklusion ist also ein Menschenrecht. Dieses Menschenrecht wurde für Menschen mit Behinderung aufgeschrieben und ist seit 2009 in Deutschland ein Gesetz.
„Inklusion heißt, dass Menschen mit Behinderung ihr Leben nicht mehr an vorhandene Strukturen anpassen müssen. Vielmehr ist die Gesellschaft aufgerufen, Strukturen zu schaffen, die es jedem Menschen – auch den Menschen mit Behinderung – ermöglichen, von Anfang an, ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein.“ Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales
Chancen sehen:
So groß die Herausforderungen sind, um die Inklusion zu verwirklichen so groß sind auch die Potenziale und Chancen für uns und unsere Gesellschaft.
Denn Inklusion stärkt gesellschaftliche Grundwerte wie Respekt und Rücksichtnahme. Sie schärft das Bewusstsein dafür, dass nur eine vielfältige Gesellschaft, die jedem Mitglied einen gleichberechtigten Platz einräumt, auf Dauer Bestand haben kann. Inklusion reduziert Menschen nicht auf Defizite, sondern würdigt und schätzt ihre unterschiedlichen Begabungen, Möglichkeiten und Fähigkeiten.
Sich für Inklusion einsetzen:
Wir alle können einen Teil dazu beitragen, dass den Worten auch Taten folgen. Jeder kann vor Ort etwas bewirken und dazu beitragen, dass noch vorhandene Barrieren oder Vorurteile abgebaut werden.
Auszug aus der Präambel der UN-Behindertenrechtskonvention.
Menschenrechte sind immer universell, darum haben wir das Wort „Behinderung“ herausgenommen,
Die Würde und die Werte, die allen Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft innewohnen, sowie ihrer gleichen und unveräußerlichen Rechte bilden die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden auf der Welt.
Alle Menschenrechte und Grundfreiheiten sind allgemein gültig und unteilbar, bedingen einander und sind miteinander verknüpft. Allen Menschen muss der volle Genuss dieser Rechte und Freiheiten ohne Diskriminierung garantiert werden.
Jeder Mensch kann einen wertvollen Beitrag zum allgemeinen Wohl und zur Vielfalt seiner Gemeinschaft leisten. Die Förderung des vollen Genusses der Menschenrechte und Grundfreiheiten aller Menschen sowie ihrer uneingeschränkten Teilhabe verstärkt ihr Zugehörigkeitsgefühl und wird zu erheblichen Fortschritten in der menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft und bei der Beseitigung der Armut führen.
Jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, aktiv an Entscheidungsprozessen über politische Konzepte und über Programme zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe mitzuwirken, insbesondere wenn diese ihn unmittelbar betreffen.
Jeder Einzelne hat gegenüber seinen Mitmenschen und der Gemeinschaft, der er angehört, Pflichten und ist gehalten, für die Förderung und Achtung der in der Internationalen Menschenrechtscharta anerkannten Rechte einzutreten.
Die UN-Behindertenrechts-Konvention
Man muss alle Menschen achten - auch Menschen mit Behinderung.
Alle Menschen entscheiden für sich selbst - auch Menschen mit Behinderung.
Alle Menschen sind frei - auch Menschen mit Behinderung.
Alle Menschen haben die gleichen Rechte - auch Menschen mit Behinderung.
Kein Mensch darf Nachteile haben - auch Menschen mit Behinderung.
Alle Menschen dürfen mitmachen - auch Menschen mit Behinderung.
Alle Menschen sind verschieden und das ist gut so.