Inklusion

Die UN-Behindertenrechtskonvention:

2006 wurde von den Vereinten Nationen das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beschlossen. Ziel dieses Übereinkommens ist die Förderung und der Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderung. Im Mittelpunkt dabei steht der Gedanke der Inklusion, denn Teilhabe ist kein Akt der Fürsorge oder Gnade, sondern ein grundlegendes Menschenrecht.

„Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der alle Menschen mitmachen können. Niemand ist perfekt, das wissen wir. Aber in jedem Menschen stecken viele Fähigkeiten und Fertigkeiten. Diese Talente wollen wir entdecken, fördern und einfordern, denn unsere Gesellschaft will und braucht die Beiträge aller.“

Mit der UN-Behindertenrechtskonvention wurde ein wichtiges Zeichen gesetzt. Im Mittelpunkt steht nicht eine genormte Gesellschaft, der sich der Mensch anzupassen hat. Ganz im Gegenteil müssen wir uns für eine Gesellschaft einsetzen, die es jedem ermöglicht, dabei zu sein und mitzumachen.

Chancen der inklusiven Gesellschaft
Inklusion stellt uns vor große Herausforderungen. Sie birgt aber auch enorme Potenziale und Chancen für unsere Gesellschaft.
Denn Inklusion setzt unserer von Profitorientierung geprägten Gesellschaft Grundwerte wie Respekt und Rücksichtnahme entgegen. Sie schärft das Bewusstsein dafür, dass nur eine vielfältige Gesellschaft, die jedem Mitglied seinen gleichberechtigten Platz einräumt, auf Dauer Bestand haben kann.
Gleichzeitig verändert Inklusion unsere Vorstellung von Normalität und unser Bild vom Menschen: Inklusion ermöglicht es, dass Menschen ihr Leben auf Grundlage unterschiedlichster körperlicher, intellektueller und mentaler Voraussetzungen mit großer Selbstverständlichkeit nebeneinander und miteinander organisieren. Im Mittelpunkt dabei steht immer die Würde des Einzelnen. Sie reduziert Menschen nicht auf Defizite, sondern würdigt und wertschätzt ihre unterschiedlichen Begabungen, Möglichkeiten und Fähigkeiten.

Gelebte Inklusion
Nach der Theorie muss aber auch die Praxis folgen. Und hier sind wir alle gefragt. Wir alle können einen Teil dazu beitragen, dass den Worten auch Taten folgen. Denn jeder kann vor Ort etwas bewirken und dazu beitragen, dass noch vorhandene Barrieren und Vorurteile in den Köpfen abgebaut werden.
Deshalb setzen wir uns mit verschiedenen Aktionen für die Verwirklichung unseres Traum-Hauses mit Café als einem Ort gelebter Inklusion im Würmtal ein. Mit diesem Projekt verfolgen wir zwei grundlegende Ziele: Zum einen wollen wir Begegnungen schaffen und zum anderen möchten wir so die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben ermöglichen.

5 Thesen zur Inklusion

1. Inklusion kann als Gegenentwurf zu unserer heutigen Gesellschaftsentwicklung betrachtet werden. Als Gegengewicht zur immer stärker werdenden Profitorientierung ist die konsequente Entwicklung hin zur inklusiven Gesellschaft nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die Gesamtgesellschaft von großer Bedeutung.

2. Inklusion beinhaltet die Einhaltung der grundlegenden Menschenrechte sowie die Anerkennung der Menschenwürde für alle Menschen, mit und ohne Behinderung.

3. Es ist eine Frage der Menschenwürde, alle Menschen zu vollwertigen Mitgliedern unserer Gesellschaft zu machen, sie also nach ihren Möglichkeiten in die Lage zu versetzen, inmitten unserer Gesellschaft ihren Beitrag für diese zu leisten.

4. Inklusion erfordert ein Umdenken und die Bereitschaft zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und Umgestaltung aller Bereiche unserer Gesellschaft. Sie betrifft jeden Einzelnen, vor allem aber den Staat, die Kirchen und die Wirtschaft als gesellschaftliche Entwickler und Gestalter.

5. Eine inklusive Gesellschaft versetzt jeden in die Lage, nach seinen Möglichkeiten an unserer Gesellschaft teilzuhaben und etwas zu ihr beizutragen. Sie ist gesamtwirtschaftlich gesehen ökonomischer als unsere derzeitige, vor allem gewinn- und leistungsorientierte Gesellschaft, die Menschen mit Behinderung aussortiert und in speziellen Einrichtungen mit staatlicher Finanzierung nur „beschäftigt“.

Inklusion und die Vereinbarung über die Rechte von Behinderten:

Es gibt eine Vereinbarung über die Rechte von Behinderten. Diese Vereinbarung heißt Behinderten-Rechts-Konvention. Sie wurde im Jahr 2006 von den Vereinten Nationen geschrieben. Die Vereinten Nationen sind 192 Länder aus der ganzen Welt. Diese Länder beschließen zum Beispiel wichtige Gesetze.

In der Vereinbarung steht:
Menschen mit Behinderung haben die gleichen Rechte wie Menschen ohne Behinderung. Jedes Land muss dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderung diese Rechte bekommen.

Ein sehr wichtiges Recht in der Vereinbarung ist:
Jeder Mensch darf an der Gesellschaft teilhaben.

Dieses Recht heißt auch Recht auf Inklusion.

Inklusion bedeutet Dazu-Gehören:
Es geht um unsere Gemeinschaft und die Menschen, die in ihr leben. Unsere Gemeinschaft besteht aus vielen verschiedenen Menschen. Und das ist gut so. Jeder ist ein wichtiger Teil der Gemeinschaft. Jeder darf überall dabei sein. Das gilt für den Beruf und auch für die Freizeit. Niemand darf ausgeschlossen sein.

Wir müssen lernen:
Alle Menschen können etwas für unsere Gesellschaft tun:
Jeder Mensch hat besondere Begabungen. Das heißt: Jeder Mensch kann etwas besonders gut.

Jeder Mensch ist ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft:
Wir müssen unser Leben so gestalten, dass jeder überall dabei sein kann. Nur so ist unsere Gesellschaft erfolgreich.

Aber:
Inklusion ist nur erfolgreich, wenn wir alle etwas dafür tun.
Jeder soll verstehen, dass Menschen mit Behinderung wertvoll für unser Land sind.

Dafür setzt sich unser Verein ein.
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